this hat mich mal wieder gefragt, ob ich bereit wäre, für die BZ in die tasten zu greifen. in untenstehendem text versuche ich die freude an meinem neuesten gadget in allgemeinverständliche form zu fassen. der text sollte heute in der BZ erscheinen, falls es denn möglich sein sollte auf der etwas unpraktischen neuen seite danach zu suchen (hier geht nämlich nix und espace.ch/tastentest ist auch tot. auf tastentest.bernerzeitung.ch ist auch noch nix zu finden…)
update: bei this drüben gibt’s die seite im original-layout, auch wenn’s eher um seinen artikel über die e-book-reader geht.
«Schon wieder?», fragt meine Freundin, als ich das Päckli auspacke. Ich gestehe, bei neuartigen Gadgets funktioniert meine Impulskontrolle nur mangelhaft. Als ich den Estarling-Bilderrahmen bei einem Internetladen sah, habe ich mich spontan zum Kauf entschlossen. Das Spezielle an diesem eleganten schwarzen Ding: Es ist kein gewöhnlicher Bilderrahmen, sondern ein als solcher getarnter Bildschirm. Sobald ich die Speicherkarte meiner Kamera darin eingelegt habe, ändert sich der skeptische Blick meiner Freundin. Der Rahmen zeigt die Bilder unserer letztwöchigen Wanderung als Diashow an.
Schon das allein ist nicht schlecht. Was für mich aber der Grund war, genau diesen Rahmen zu kaufen, ist sein eingebauter kabelloser Anschluss an das weltweite Datennetz. Dies ermöglicht mir, über eine vom Hersteller eigens dafür gemachte Webseite Bilder auf dem Rahmen zu verwalten und direkt vom Computer neue Bilder in die Diashow einzufügen. Mit ein wenig Aufwand kann auch eine neumodische Variante des metaphysischen Gruselns aus Mani Matters Coiffeur-Lied nachgestellt werden, wenn Fotos des Rahmens wieder auf den Rahmen geschickt werden. Alle diese Kunstwerke werden dann auf einer Bildschirm-Diagonale von 20 Zentimetern in brillanten Farben dargestellt. Da jeder Rahmen mit Vorgaben zur Ein- und Ausschaltzeit versehen werden kann, hält sich auch der Energieverbrauch in Grenzen.
Zudem besitzt jeder Bilderrahmeneine individuelle E-Mail Adresse. So können mir Freunde und Wildfremde Bilder schicken. Aus dem Haufen unbekannter Bilder (die Absenderadresse wird nicht angezeigt) erkenne ich nur eines eindeutig. Der fotografische Geburtstagsgruss, auf dem ein Freund ein paar Kerzen für mich ausbläst, freut mich speziell, denn mein neues Gadget war nämlich ein Geburtstagsgeschenk von mir an mich selbst.