Vom Camping aus fahren wir in den Seqouia Nationalpark hoch, wo die Bäume wirklich unglaublich gross sind. Auf der Fahrt dahin sind wir fast in die Touri-Navi-Falle getappt, weil Apple Maps den absolut kürzesten Weg genommen hat. Dieser führt über eine gute Forest Service Road, die aber nicht asphaltiert ist. Was theoretisch auch mit den Camper gut machbar ist, praktisch dann fast an einer Senke scheitert, weil der Camper 29 Fuss, also fast 9 m lang ist und hinten am Boden aufsitzt. Eine knappe halbe Stunde Holz und Dreck in die Senke gepackt und wir kommen problemlos durch.
Der Trail der 100 Giganten ist (dort wo er offen ist) komplett rollstuhlgängig. Das und die gigantischen Bäume beruhigen die flatternden Nerven.
Danach fahren wir in Richtung Walker Pass, wo wir auf dem Weg hoch am einten Tag und auf dem Weg runter am nächsten Tag je zwei Autostöppler:innen mitnehmen. Diese machen den Pacific Crest Trail (PCT), ein Lang-Wanderweg von Mexiko nach Kanada. Beide knapp stündigen Autofahrten sind sehr spannende Begegnungen. Auf dem Walker Pass schlafen wir eine Nacht und machen am Morgen eine Stunde vom PCT, der ansonsten ca. 4-5 Monate dauert.
Der Besuch bei der Camperwerkstatt in Ridecrest zeigt, dass das Panel auf dem Dach viel zu viel Spannung liefert und dadurch wohl den Controller verbrannt hat, so dass wir wohl weiterhin auf Camping ohne Strom ganz ohne Strom sind. Henu, der nächste Schlafplatz im Death Valley ist sogar ‘full hookup’, also mit Strom-, Frischwasser- und Abwasser-Anschluss. Auf dem Weg ins Death Valley nach Stovepipe Wells machen wir eine Pause am Searles Lake, wo wir evtl. Gold (glauben die Kids), sicher aber unglaubliche Foto-Gelegenheiten finden und erstmals ziemlich in der Wüste landen.
Die Weiterfahrt ins Death Valley nach Stovepipe Wells ist genau so wie ich mir amerikanische Highways vorgestellt habe, kilometerlange geradeaus, kleine (oder grosse) Kurve und dann wieder kilometerlang geradeaus. Stovepipe Well hat neben Campingplatz, Motel und Tankstelle nichts, aber den Luxus eines Pools, den Motel- und Campingkunden brauchen können. Das ‘Well’ im Namen weist auf eine Quelle hin, die hier genug Wasser liefert.
Am nächsten Morgen sind wir relativ früh unterwegs, um die Mesquite Flat Sand Dunes anzuschauen. Dort wurde Star Wars IV gedreht (was heute im Nationalpark Death Valley nicht mehr möglich wäre). Die Dünen wirken nicht grad ausserirdisch, sind aber sehr eindrücklich. Eindrücklich ist auch die Sonne, die es morgens um 10 unmöglich macht, barfuss im Sand zu stehen. Den Tag verbringen wir am Pool und im Schatten, bis wir am Abend noch im Mosaic Canyon auf den Sonnenuntergang warten.
Am nächsten Tag fahren wir sehr früh los, damit wir vor der grossen Hitze schon fast zwei Stunden durch den Golden Canyon wandern können. In der schon grossen Hitze schauen wir uns dann beim Badwater Basin um, dem tiefsten Punkt der westlichen Hemisphäre, bei fast 89 m unter Null. Dort können wir auf dem Salzsee spazieren, was erstaunlicherweise weniger heiss ist als in den Dünen am Tag zuvor, obwohl fast zwei Stunden später im Tag.
Die ganz heisseste Zeit des Tages verbringen wir in Furnace Creek, einer grösseren Oase als Stovepipe Wells, vor allem weil die Quelle hier deutlich mehr hergibt. Dies und das riesige Solarpanel-Feld hinter dem Städtli unterstützen eine grosse Hotelanlage mit Restaurants und dem tiefstgelegenen Golfplatz der Welt. Nach einem Zmittag verlassener aber den Trubel hier und fahren in Richtung Las Vegas.
Bevor wir uns aber in den Trubel dort stürzen wollen, machen wir zwei Nächte Pause in Pahrump auf einer RV-Site, die ziemlich luxuriös ist und auf der viele ältere Amerikaner:innen dauerhaft leben. Dort planen wir die nächsten zwei Wochen etwas genauer und waschen uns im Pool den Staub aus dem Death Valley vom Leib.
Am Montag fahren wir nach Las Vegas, checken ins Circus Circus ein, lassen den Camper auf dem Parkplatz dahinter und werden hier drei ganz wilde Tage erleben. Unter anderem versuchen wir auch, beim hiesigen Indie Campers Depot den Camper zu tauschen, da das Solarpanel auf dem Dach kaputt ist und wir nicht jede zweite Nacht auf eine Steckdose angewiesen sein wollen.
(Da der GPX-Track der letzten Woche nur via Cyberduck auf dem Laptop ins Netz kommt, der Laptop im Camper ist und der Blogeintrag vom Handy aus im Hotelbett geschrieben wurde, wird die Karte mit Track erst später hier auftauchen)