#100TageFurt Woche 5: Adios Costa Rica – Pura Vida!

In Uvita kaufen wir uns im Supermercado neben dem Hotel El Tecal eine Packung Knuspermüesli zum Zmittag und zahlen 12$ Eintritt für den Strand, der im Ballena Nationalpark liegt.
Wir spazieren den Strand entlang, bis wir an der natürlichen Halbinsel sind, die aus der Luft wie eine Walfischflosse aussieht. Glücklicherweise sind wir ziemlich genau zwischen Ebbe und Flut dort, so dass wir nach kurzer Wartezeit Kinder-Knie-tief die 800 m lange Schwanzflosse rausgehen können. Zurück geht’s dann trockenen Fusses und etwas beeilt, da ein grosses Gewitter aufzieht. Trotzdem, dass in Costa Rica die Regenzeit Ende April beginnt, wurden wir die ersten drei Wochen fast komplett vom Regen verschont, bisher hat’s nur einmal beim Warten an einer Bushaltestelle geregnet. Das Gewitter ist nur ca. ein Znacht lang, so dass wir dann gut zu Fuss ins Hotel zurückkommen.

Der nächste Tag verbringen wir aber fast ausschliesslich im Hotel, da das Gewitter nur die Vorankündigung war. Es regnet den ganzen Tag in unglaublichen Mengen. Am nächsten Morgen hat sich der Himmel ausgeregnet, und wir sehen auf einer kleinen Bootstour am Vormittag Hunderte Delphine, die hier im Nationalpark zuhause sind. Die Walfische, die hier jedes Jahr ihre Kälber gebären, sind zwischen März und Juli aber anderswo, also können wir diese nicht sehen.
Am Nachmittag gitb’s einen lustigen Verkehrsmittel-Triathlon; der extrem langsame öffentlche Bus hat für die 45 km zwischen Uvita und Sierpe fast 2.5 Stunden. Nach Fahrplan sollte der Bus uns eigentlich in 2 h ins 65 km entfernte Sierpe bringen. Damit’s auf das Boot von Sierpe nach Drake Bay reicht, müssen wir für die letzten 15 km auf ein Taxi ausweichen. Dieses bringt uns 3 Minuten vor Abfahrt des Schnellbootes an die “Fähr”haltestellen. Und läck, ist das Boot schnell! Mit 50 km/h (via Uhr rausgefunden) fährt das Boot mit ca. 30 Passagier:innen und einer Waschmaschine den kurvigen Rio Sierpe runter. Ich sitze am Rand, der abgestützte Ellbogen wird in den Kurven teilweise eingetaucht. Die Drake Bay liegt am Rande von Costa Rica, in Nähe vom Corcovado-Nationalpark am Rande der Zivilisation und ist für das Ende unserer Costa Rica Zeit ein toller Ort. Ausgedehnte Strand- und Waldspaziergänge, Baden an paradiesischen Stränden mit grossen, knapp noch kindertauglichen Wellen, Blattschneiderameisenautobahnen, grandiose Casados in jeder Form und Batidos aus teilweise unbekannten Früchten lassen zwei lockere Tage im Nu verstreichen.

Eine fast 4-stündige Wanderung (diesmal wirklich Wanderung, und nicht nur ein Füre-Hingere-Spaziergang) im Corcovado Nationalpark ist dann tierli-mässig der absolute Höhepunkt unseres Costa Rica Monats. Schon bevor wir im Park sind, begegnen wir einem Tapir und sind erstaunt, wie gross die Dinger sind (eher Kuh- als Hund-Grösse). Auf der Wanderung ganz am Rande des Nationalparks sehen wir Gruppen von Coatis, unzähligen Affen (Spider– und Capuchin-Monkeys), mehr Vogelarten als wir zählen können, Schlangen, Fledermäuse, Millionen von (Blattschneider)Ameisen und finden viel Puma-Spuren, sehen aber keine Spurenverursacher. Alle Tiere sind teilweise eine Armlänge vom Weg entfernt, oder wie im Fall einer Schlange mitten auf dem Weg. Dass der Corcvovada-Natinalpark eines der biodiverstesten Urwald-Stücke der Welt ist, erleben wir aus ersten Hand.

Den letzten ‘richtigen’ Tag in Costa Rica verbringen wir nochmals mit ausgiebigen Baden im Pazifik, und einem Spaziergang in Richtung Nationalpark, der wegen einer Schlange auf dem Weg und höchst ungeeignetem Schuhwerk (abwesend oder Flip-Flops) nicht so lange wie die Wanderung im Corcovado-Park dauert.
Am Dienstag – morgens um 04:00 (!) – bringt uns der einzige Bus im Tag Richtung Puerto Jìmenez, wo wir 2.5 h später einen halben Tag verplääterlen. Am Nachmittag bringt uns ein kleines Flugi in einer knappen Stunde nach San José, wo wir die allerletzte Nacht in einem Flughafenhotel verbringen, weil heute morgen um 07:45 unser Flug nach LAX startet. Diesen Wochenrückblick habe ich von Sitz 37E aus geschrieben und dank kostenlosem InFlight-Wifi von Delta online gestellt.

#100TageFurt Woche 4: Von der Karibik an den Pazifik

Von Puerto Viejo fahren wir mit einem Doppeldeckerbus nach La Fortuna. Das ist nur theoretisch toll (mit der Aussicht), praktisch ist es aber vorne oben in dem Bus so heiss, dass wir nach ein paar Minuten nach hinten sitzen, wo sich die Fenster öffnen lassen. In La Fortuna bleibt der Bus mit Motorschaden an einer Kreuzung stecken, das ist aber nicht so schlimm, weil das Busterminal nur 400 m weiter vorne ist. Im fast neuen Hotel Orquideas geniessen wir der Pool und hüpfen in den Fluss nebenan.
Nach einer ruhigen Nacht (das Hotel ist weit weg von der Strasse) fahren wir mit einem Taxi zum [Arenal-Vulkan](https://de.wikipedia.org/wiki/Arenal)-Nationalpark. Eine hübsche ‘Wanderung’ bringt uns zum ehemaligen Lavafeld, wo wir einen perfekten Ausblick auf den Vulkan selber haben. Der Vulkan raucht seit Jahren, und ist letztmals Ende der 70er-Jahre so richtig ausgebrochen. Der Ausbruch hat einige Städte zerstört, La Fortuna wurde verschont, hiess damals anders und deshalb jetzt La Fortuna.
Der Rückweg vom Vulkanaussichtspunkt durch den Wald ist sehr eindrücklich, weil teilweise riesige Bäume den Weg säumen.

Am nächsten Tag machen wir an den Tischen *im* Pool etwas Schule für Kind1, und lassen den Tag la tschäddere, bis wir am frühen Nachmittag vom sog. Jeep-Schiff-Jeep-Transport abgeholt werden, der uns über den Arenalsee bis nach Monteverde bringt.

In Monteverde machen wir mehrere Wanderungen und Spaziergänge im sog. Nebelwald, der sowohl Tierwelt- wie Bewuchstechnisch sehr spannend ist.

Die Weiterfahrt nach Tàrcoles stellt uns erstmals vor Probleme, weil der Bus der theoretisch um 10:00 fährt erst um 15:00 fährt. Die Ticket-Verkaufs-Person [1] organisiert uns aber innert 10 Minuten ein privates Taxi, das uns zwar für einiges Geld aber flink aus den Bergen an den interamerikanischen Highway runterbringt, wo wir nach nur 20 Minuten Wartezeit den früheren als den geplanten Bus erwischen.

In Tàrcoles wollten wir eigentlich den Ara-Wald besuchen, da die Aras aber auch im und um unser Hotel drum sind, sehen wir genug Aras. Dafür können wir erstmals im Pazifik baden und führen spannende Gespräche mit den lokalen Fischern.

Nach ein paar Tagen fahren wir kurz weiter nach Jacò, das eher arg touristisch ist, aber eine perfekte Gelegenheit für einen Familien-Surfkurs bietet, der uns alle begeistert. Die Weiterfahrt nach Uvita machen wir im komfortablen, klimatisierten Bus der von San Jose her kommt. Die zweistündige Fahrt mit Klimaanlage entschädigt uns für die Stunde warten am Strassenrand.

[1]: Generell sind alle Costa-Ricaner:innen, denen wir begegnen extre hilfsbereit und grandios freundlich.

#100TageFurt Woche 2: Welcome to Costa Rica

Nachdem der drei Stunden zu späte Flug für umplanen beim ersten Bus gesorgt hat (stattdessen ein Uber zum Busbahnhof) sind wir mit einer Übernachtung unterwegs beim Tortuguero Nationalpark angekommen.

Die Lodge, in der wir schlafen ist sehr cool und abgelegen, die Essensauswahl beschränkt sich auf “Chicken, Fish from the sea or from the river, Vegetarian”. Von der Lodge aus erklimmen wir einen erloschenen Vulkangipfel, was – obwohl es nur 120m Höhenunterschied ist – wegen der hohen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit ziemlich streng ist. Der Ausblick auf den Regenwald und den Natonalpark entschädigt aber für jede Anstrengung. Viel weniger anstrengend war dann der Jaguar-Trail am nächsten Tag. Dieser Trail war als anspruchsvoll im Reiseführer, das anspruchsvollste daran war das Öffnen der Kokosnuss frisch von der Palme, der Trail war 3 km füre dem Strand entlang (20 m im Wald drin) und 3 km wieder zrügg.

Nach 4 Nächten dort sind wir mit dem öV-Boot 3h der Küste entlang gefahren und mit dem Bus weiter nach Cahuita. In Cahuita lodegierten wir in den Iguana-Kabinen, die von Cousin meiner Schwiegermutter geführt werden, der die Schweiz vor ca. 40 Jahren militärdienstverweigernd verliess.

In Cahuita geniessen wir langsame Tage am Pool und im Meer und testen die verschiedenen Restaurants im Stedtli.