Wie mensch wohl schon rausfinden konnte, war ich am Sonntag kurz im Schnee.
Ein paar Tage vorher kam auch das ‘neue’ Spielzeug, ich hab’ mir eine Occasions-GoPro Session gekauft.
Zusammen kombiniert mit der extrem simplen Schnitt-Software von GoPro ergibt sich dann dies…
November 2016
Äs steit auso no…
Einfache Probleme, völlig over-engineered
Ich weiss, ich hab’ schon lange versprochen, ich schreibe mal über meine neue Arbeit. Was ich letzte Woche mal so nebenbei gemacht habe, gibt mir die Gelegenheit dazu. 3 Dinge kommen zusammen, die diesen Blog-Eintrag ausmachen: Die neue Arbeit, 3D-Drucker und ein Flug zurück von Marokko.
Seit Juni arbeite ich nicht mehr am PSI, sondern wieder an der Uni Bern, speziellerweise im selben Haus, in dem ich die Doktorarbeit geschrieben habe. Ich beschäftige mich immer noch mit hochauflösender Röntgen-Tomographie, einfach nicht mehr mit einer Synchroton-Röntgenquelle und einem krassen Aufbau auf einem Labortisch, sondern arbeite an zwei kommerziell erhältlichen Tisch-MikroCT-Geräten. Da kommt es z.B. mal vor, dass ein kleiner Fisch genauer angeschaut wird…
Coolerweise haben wir dort einen primasuprigen 3D-Drucker, mit dem ich einiges an angepassten Probenhaltern ausgedruckt habe, damit wir allerlei verschiedene Proben in unseren Geräten mikro-tomografieren können.
Und eben, letzthin waren wir in Marokko in den Ferien. Das war wunderbar, auch mit der Kleinen. Beim Rückflug ist an unserem Kinderwagen ein Kleinteil abgebrochen, irgendwo beim Ein- oder Ausladen, oder bein Zusammenlegen oder Auseinanderklappen, spielt ja keine Rolle…
Und jetzt kommt alles zusammen: Glücklicherweise ist das Kleinteil symetrisch an unserem Kinderwagen vorhanden. Also habe ich vom noch ganzen Teil im MikroCT eine Röntgentomographie-Aufnahme gemacht. Mit etwas Bildbearbeitung entsteht aus dieser Tomografie-Aufnahme das untenstehende Bild.
Dieser Datensatz kann dann in ImageJ als STL-Datei exportiert werden, ein Datenformat, welches der 3D-Drucker versteht. Nach gut 2 Stunden Warten sieht das Ding dann – frisch aus dem Drucker – so aus.
Farblich nicht ganz passend, aber von der Form her passt’s perfekt. Nachdem die Stützstrukturen entfernt wurden kann das Ding endlich montiert werden und sieht dann so aus. Alles viel einfacher als das Ersatzteil im Laden besorgen, oder?
Also, Herr Chm, falls bei Ihnen dasselbe Teil abbricht, melden Sie sich, ich kann’s gerne nochmals ausdrucken…
Ein schöner Einstieg in die Wintersport-Saison, Thunersee
Recommended readings: 5. November 2016
Wegen Ferien ein paar Tage später als normal…
Im letzten Monat las ich folgende Texte und fand diese gut:
- I Went Undercover With a Border Militia. Here’s What I Saw.: Nachdem Shane Bauer 4 Monate Aufseher in einem Gefängnis war verbrachte er einige Zeit mit Paramilitärs an der US-Mexikanischen Grenze. Spannend und beängstigend gleichzeitig.
- Bautzen: Kampf um den Kornmarkt: In Bautzen verbringen Flüchtlinge den Abend in der Nähe von nationalistischen Jugendlichen. Welche Konflikte da auflodern beschreibt dieser Text.
- How Jogging in Burundi Became an Act of War: Die ersten paar Sätze tönen noch nach einer lustigen Story: “haha, Jogging ist in Burundi verboten”. Die Hintergründe des Verbots und die Umgehung davon fügen sich zu einer lehrreichen Geschichte zusammen.
- The white flight of Derek Black: Derek Blacks Vater ist Stormfront-Gründer, Rassist und Ku Klux Klan Anführer. Es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, welchen Einfluss das auf das Weltbild des Sohnes hat. Als dieser an der Uni eine andere Welt kennenlernt, ändert sich das Weltbild. Eine Art ‘Coming-of-age Story’ über die Normalisierung von Gedanken.
- Pixels and voxels, the long answer: Letzthin hatten wir’s beim Schaffen vom Unterschied von Pixeln und Voxeln. Dieser Text erklärt den Unterschied mit Fokus auf Computer-Spiel-Design.
- I Have No Choice but to Keep Looking: Yasuo Takamatsu lernte nach dem Tsunami in Japan tauchen. Um seine Frau zu finden. Schaurig-traurig.
- Dee Dee Wanted Her Daughter To Be Sick, Gypsy Wanted Her Mom Murdered: Dee Dee Blancharde war die perfekte Mutter für eine kranke Tochter. Nur war Ihre Tochter nicht wirklich krank. Münchhausen-Stellvertretersyndrom nennt sich die Krankheit, die das Drama auslöste.
- Gender: Rosa ist scheiße: A. fehlt auch ein Stück des Schneidezahns, sie sieht auch wie ein Tiger aus. Ich denk’ auch: Los, kleiner Tiger, lass dich bloß nicht aufhalten!
- How We Built the World’s Prettiest Auto-Generated Transit Maps: Die Transit-App hat wunderschöne Karten (leider nicht wirklich in der Schweiz), basierend auf OSM-Daten. Wie diese gemacht werden, wird in diesem recht langen Medium-Post erklärt.
- Zwillinge mit und ohne Down-Syndrom: Zwei Teile eines Ganzen: Lisa und Tim sind zwölf und Zwillinge. Aber nur Tim hat Down-Syndrom. Ein Grund mehr, die Welt nicht in ‘normal’ und ‘unnormal’ einzuteilen, sondern sich menschliche Vielfalt als Spektrum vorzustellen.
Im letzten Monat sah ich folgende Videos und fand diese gut:
- Girl honks at ship: Tüüt-tüüt!
A wee day out
Danny MacAskill hat einen Tag frei und macht ein kleines Fährtli. Wer bis ganz zum Schluss durchhält, sieht dass es nicht immer ganz so flüssig geht wie es im Video aussieht…