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#100TageFurt Woche 13: Vom Dichtestress ein letztes Mal in die Natur

Vom Trinity Resort aus fahren wir durchs Duck Valley Reservat bis nach Winnemucca, was landschaftlich wunderschön ist. Leider überfahren wir auf der Fahrt ca. 3 Millionen Grillen, am Strassenrand hatte es Schilder mit “Road slippery due to crickets“, da die überfahrenen Grillen die Strasse schmierig machen. Wir landen aber unfallfrei am Zielort; Winnemucca bleibt nur Duchfahrtsstation auf dem Weg nach Reno, wo wir den Amerikanischen Nationalfeiertag verbringen. Im Truckee River Whitewater Park mitten in Reno baden wir mit vielen Amerikaner:innen und geniessen die Festivitäten. Weil‘s hier in Reno so heiss ist (36°), verbringen wir den frühen Abend im Pool des Grand Sierra Resorts in dessen RV Park wir heute stehen. Dichtestress I in dieser Woche. Dafür stehen wir mit dem Camper idealst, um am Abend das Feuerwerk zu geniessen.

Am nächsten Tag fahren wir an den Lake Tahoe und landen im Dichtestress II. Wir unterschätzen die Beliebtheit des “Nah”-Erholungsgebiets grob (ist ca. 3h direkte Fahrt von San Francisco entfernt). Der Parkplatz am nächsten am Zephyr Cove-Strand kostet 100$ (!), der Strassenrand 1 km vor und nach dem Strand ist lückenlos mit Autos tapeziert. Wir fahren dann bis zum nächsten Stedtli (South Lake Tahoe), wo wir unseren riesigen Camper gratis und legal in einer Nebenstrasse abstellen können. Und dann einen ausgiebigen Spaziergang an den Strand machen und ca. 500 m^2 Sand mit ca. 700 anderen Badenden teilen.

Darauf brauchen wir etwa Ruhe und finden diese am Mono Lake, wo wir zwei Nächte auf einem kleinen Camping stehen. Der Salzgehalt im Mono Lake ist ca. 3 x grösser als im Meer (10 g/l vs. 3.5 g/l), das Schwimmen ist darin lustig, das Wasser durch den hohen Alkali-Gehalt fast schleimig. Alle unseren kleinen Boboli sind froh, dass wir nach dem Baden im See unter die Dusche können. Der hohe Salzgehalt kommt daher, dass der See keinen Abfluss hat und dass das mehrere Hundert Kilometer entfernt Los Angeles von ca. 1940 bis 1980 soviel Trinkwasser aus den reinfliessenden Flüssen entnommen hat, dass der Mono Lake fast ausgetrocknet ist. Die heissen Quellen (die bei höherem Wasserstand noch unter Wasser in den See flossen) haben bizarre Felsformationan hinterlassen, die faszinieren. Genauso faszinierend sind die Milliarden endemischen ‘Brine Shrimp’ die im See leben.

Am nächsten Tag fahren wir dann in den letzten Nationalpark auf unserer Reise, über den Tioga-Pass in den Yosemite Nationalpark rein. Am ersten Tag führt uns eine Wanderung zum Hunde-See, an dem Hunde verboten sind und der laut Wikipedia “shallow but very cold” ist, für einen Bergsee mit 20° Wassertemperatur selbst die Warmduscher in der Familie zu einem ausgiebigen Bad animiert. Der Rückweg zum Parkplatz führt kurze Zeit wieder über den Pacific Crest Trail, die Autostöppler von vor ein paar Wochen sehen wir aber nicht :) Nach der Wanderung fahren wir durch den Park durch und stoppen immer mal wieder um die wahnsinnig tolle Aussicht auf die Granit-Bergspitzen im Yosemite Valley, unter anderem den berühmten Half Dome.

Weil alle Campings im Park schon seit Monaten ausgebucht sind, und wir bei der Lotterie für die ganz wenigen frei werdenden Plätze kein Glück hatten, verbringen wir die Nacht knapp ausserhalb des Parks auf einem gemütlichen Camping. Zum Glück hat das dazugehörende Hotel einen Pool, denn Abends um 20:00 zeigt die Temperaturanzeige im Camper immer 34° an. Der Weg zum Pool ist vom Standplatz nur 220 m Luftlinie, unsere Nachbarn nehmen aber den Pickup-Truck, weil sie “nicht so weit gehen wollen”. Ich erzähle euch jetzt nicht, was für Kleber die Familie an der Rückwand des Trucks hatte…

Am nächsten Tag fahren wir früh in den Park rein und müssen aufgrund des Einbahnstrassen-Systems schon fast wieder aus dem Yosemite Valley rausfahren, weil der Camper-Parkplatz am Ede des Einbahn-Loops ist. Weil wir aber so früh sind, hats genug Platz auf dem Parkplatz, so dass wir den Tisch und die Stühle rausstellen und erstmals ein ausgiebiges Zmorge machen. Danach wandern wir durch das halbe Yosemite Valley, baden am Start unter den (wieder erstaunlich warmen) Yosemite Wasserfällen mit vielen anderen Parkbesuchern und sehen je näher wir an den verlandenden Spiegel-See kommen immer weniger Menschen und geniessen das Bad im selbigen See. Da der Shuttlebus zurück zum Visitor-Center wegen Bauarbeiten nicht fährt, machen diesmal wir Autostopp und sind 7 Minuten vor Schliessung dort, um für die Kids die letzten Junior Ranger Badges abzuholen. Die Nacht verbringen wir auf dem Wawona-Campground am Rand des Parks, wo wir spontanerweise doch noch einen Platz für eine Nacht ergattern konnten.

Am letzten Naturtag unserer grossen Reise besuchen wir die Mariposa Grove und lassen uns nochmals von den grandiosen und gigantischen Sequoia-Bäumen beeindrucken. Die kleine Wanderung durch den Wald hilft, dass wir danach die letzte lange Autofahrt in Richtung San Francisco in Angriff nehmen können, wo wir den letzten Teil unserer Reise verbringen werden.

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