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#100TageFurt Woche 6: Welcome to LA

Der erste Stop in Los Angeles warf uns grad ziemlich aus dem ‘Pura Vida’ Lebensgefühl raus und holte uns in eine andere Realität. An der Umsteige-Metrostation zwischen zwei Metro-Linien wollten wir ein spätes Zmittag organisieren, die Pizza-Hut-Filiale ist stärker gesichert als eine Bank in der Schweiz, die Bestellung ist nur durch ein Mikrofon im Panzerglas möglich, drinnen sitzen gar nicht. Schlussendlich landen wir in einer Airbnb-Wohnung in Long Beach, die wir für vier Nächte bewohnen.
Am ersten Tag machen wir ausgiebig Gebrauch von der Waschmaschine, dem coolen Innenhof, dem gemütlchen Wetter und freuen uns, dass in der der Bodega nebendran weiterhin Spanisch mit uns gesprochen wird. Am Nachmittag besuchen wir die Queen Mary, ein knorziges und gleichzeitig sehr cooles altes Kreuzfahrtschiff, welches schon länger in Long Beach im Hafen liegt, als dass es die Weltmeere befahren hat. Das Schiff hielt nicht nur lange den Rekord für die schnellste Atlantikquerung, sondern wurde im zweiten Weltkrieg auch als Truppentransporter benutzt und hält auch den Rekord für am meisten transportierte Menschen, bei einer Fahrt waren es mal mehr als 16000.


Am nächsten Tag ist grosses Programm, wir verbringen 13 h im Disneyland in Anaheim. Wir sehen unglaublich viele Menschen, die sich extra für den Besuch hier mit Disney-Logo-Kleidern schmücken, viele auch mit ‘Family Vacation 2024’ oder ähnlichem. Für uns ist das wohl einmalig, auch weil die Eintrittsticket einen ziemlichen Budgetposten dieser ersten Woche in den USA sind. Speziell ist, dass zum Eintritt dazu noch für einen ziemlichen Aufpreis bei verschiedenen Bahnen eine sog. ‘Lightning Lane’ gebucht werden, damit mensch nicht anstehen, sondern die Schlange überspringen kann. Weil die Menschenstrom:lenkerinnen an der Matterhorn-Bahn so viel Freude hatten, dass wir aus der Schweiz sind, konnten wir bei dieser Bahn gratis von der Lightning Lane profitieren. Weil Kind2 grad gaaar nix mit Star Wars anfangen kann, konnten wir bei der einten StarWars-Bahn zusätzlich noch vom sog. ‘Rider Switch Service‘ profitieren, wo nur ein Elternteil (mit Kind1) anstehen muss, und der andere Elternteil dann nicht mehr anstehen muss. Und auch weil wir unter der Woche im Disneyland sind, halten sich die Wartezeiten bei den Bahnen in Grenzen, so dass wir unser Abo ziemlich rausfahren können. Kind2 schläft jedenfalls im Uber ins Airbnb nach ca. 45 Sekunden ein.
Den letzten ganzen Tag in LA verbringen wir an der Long Beach am Strand, wo wir nach einem ausgiebigen Spaziergang vom Airbnb aus landen. Gewöhnungsbedürftig für Schweizer Verhältnisse ist, dass der Spaziergang ausschliesslich geradeaus führt :) Unerwartet sind auch die kleinräumigen Parzellen in Long Beach, die praktisch alle von ein- oder zweistöckigen Einfamilienhäusern gefüllt sind.


Dann verabschieden wir uns von LA, nehmen ein grosses Schiff in Empfang und machen uns auf den Weg in die Natur. Im Mietcamper verbringen wir zwei Nächte am Lake Isabella auf einer Recreation Area, was hier in den USA quasi die einfachst mögliche Weise ist, in einem Camper zu übernachten; ein ausgeschilderter Parkplatz abseits genug der Strasse, so dass mensch diese nicht hört und infrastrukturmässig nicht mehr als ein WC-Hüsli. Wir baden im See, besteigen kleine Hügel in der Gegend und geniessen Nachts die freie Sicht auf den Sternenhimmel.
Da irgendwas mit der Solaranlage des Campers nicht stimmt (mehr davon später) fahren wir nach zwei Nächten weiter, besuchen eine ballenbergartige künstliche Geisterstadt und fahren links am Lake Isabella vorbei Richtung Sequoia National Forest und stehen eine Nacht auf einem Campingplatz mit ‘Full Hookup’, das heisst, Strom, Frischwasser und direktem Abwasseranschluss an jedem Platz.

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